Rezension zu "Romeo & Julius"

Allgemeines

Titel: Romeo & Julius
Autor: Julius Kraft
Verlag: Goldmann
Seitenzahl: 240
Preis: 10,00 / Taschenbuch

Klappentext

Bin ich nach dem Verlust der großen Liebe bereit, wieder zu daten?

Ich sehne mich nach Momenten, in denen alles kribbelt und Sterne und Brusthaar greifbar werden. Ich will die Unsicherheit beim ersten Kuss spüren, das Beben, wenn er durch die Tür tritt, und auch die Verzweiflung, wenn es trotz aller Hoffnung schiefgeht. Ich lasse mich nicht entmutigen und suche nach dem Einen, wenn es bei Tinder so viele gibt. Ich will das Abenteuer, die Aufregung. Für mich gehört die Welt der Liebe den Verletzlichen und denen, die stark sind, weil sie Schwäche zeigen können. So bin ich, Julius, so jemanden will ich. Also ja, ich bin definitiv bereit, wieder zu daten! Dies ist die Geschichte von »Romeo und Julius« und meiner Suche nach der großen Liebe in 25 Dates!

Meine Meinung

Seit letztem Jahr möchte ich mich an viel mehr Dingen lesetechnisch wagen. Dementsprechend kam mir der Gedanke es mit Boyslove mal zu probieren. In diesem Gebiet hatte ich noch gar keine Erfahrung, die einzige Geschichte, die ich jemals gelesen habe, die in diese Richtung ging, war der dritte Band der Ivy Years - Reihe von Sarina Bowen, der mir richtig gut gefiel.
Dank dem Goldmann-Verlag wurde mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!  

Ich hatte keine speziellen Erwartungen, ich hatte einen normalen Liebesroman, wie man es mit einem Heteropaar gewohnt ist, nur mit zwei Männern in der Hauptrolle, vermutet. Und hier in 25 Dates, sprich in 25 Kapiteln über die wahre Liebe, auch, wie sich eine Liebesgeschichte entwickelt.
Aber am Ende ging es in eine ganz andere Richtung, schon eher in die Richtung eines Ratgebers, da das Buch aus Julius Sicht in Form eines Art Tagebuches gehalten war, mit etlichen Tipps für bestimmte Situationen. 

Grundsätzlich ging es darum, dass Julius seine wahre Liebe sucht, es aber nicht leicht hat. Tinder hat er runtergeladen und geht somit auf verschiedene Dates, mit ganz verschiedenen Typen. Die wenigsten sind etwas. Peinliche Situationen, gezwungener Smalltalk, solche Situationen kennt jeder.
Dieses Heranwagen und den leichten Einstieg in eine LGTB+ Geschichte fand ich wirklich auf eine tolle und lockere Art gemacht, aber Julius hatte mir mit der Zeit zu hohe Ansprüche auf seine Partner, was auch er selbst in Frage gestellt hatte. So kann er meiner Meinung nach gar keine große Liebe finden, wenn er hier und da immer nur nach Fehlern sucht.
Oft hat er sich auch deswegen mit seinen Freundinnen ausgetauscht und es gab nur genüge Gossip. Leider war auch dieser Punkt nicht meins, ich hatte mir eine tiefer gehende Geschichte mit mehr Einblick in Julius´ Leben erhofft, auch, welche Probleme er als Schwuler bewältigen muss. Das alles kam nicht vor.

 Die Geschichte ist vollkommen real, da dieser Julius im Buch der Autor Julius Kraft selber ist. Da er wohl am besten weiß, wie er fühlt, habe ich gedacht, dass ich endlich einen guten Einblick in seine Gedanken bekomme und dass viel Tiefe aufgebaut wird, doch leider Fehlanzeige.
 Desweiteren konnte ich mich einfach nicht in Julius hineinversetzen, ich konnte keinerlei Tiefe spüren, alles kratzte nur an der Oberfläche. Das Lesen wurde immer anstrengender, auf jeder Seite gab es nur noch mehr Gossip und etliche Serienanspielungen, die mich mit der Zeit nur nervten.
Die Geschichte hatte keinen richtigen Höhepunkt, keine Höhen und Tiefen. Es gab die Dates und es gab das Happy End, weder mit der bereits erwähnten Tiefe oder sonstigen vielversprechenden Zügen. Außerdem wurden eher einige Klischees bedient im Bezug zu homosexuellen Menschen, was ich hier als vollkommen falsch empfand. Genau von solchen Klischees möchten doch die meisten weg?
Leider muss ich hiermit sagen, dass ich nur enttäuscht wurde. Ich musste mich sehr durch das Buch quälen und habe vollkommen die Lust in diesem Bereich verloren, obwohl ich weiß, dass es  eigentlich auch anders geht.

Fazit

Ein Roman, der sehr vielversprechend klang, da er auf einem wahren Leben basierte, aber mich leider aufgrund der fehlenden Tiefe gerade im LGTB+ Genre enttäuschte. Ohne einen Bezug zum Protagonisten, vielen unpassenden Klischees und einem sehr anstrengenden Schreibstil kann ich es hiermit leider nicht empfehlen.
1/5 Sternen.

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