Rezension zu "Die Arena - Grausame Spiele"

Allgemeines

Titel: Die Arena - Grausame Spiele
Autor: Hayley Barker
Verlag: Wunderlich, ein Rowohlt Verlag
Seitenzahl: 480
Preis: 18,00 / Hardcover

Klappentext

London in der nahen Zukunft. Die Gesellschaft hat eine Spaltung vollzogen: Die Pures leben komfortabel und luxuriös, während die Dregs ausgegrenzt, geächtet und unterdrückt werden. Manchen Familien der Dregs werden ihre Kinder entrissen und zum "Zirkus" gebracht, wo die jungen Artisten zum Amüsement der Pures hungrigen Löwen begegnen oder waghalsige Hochseilakte liefern.
Hoshiko ist der Star auf dem Hochseil - sie vollbringt jeden Abend Unglaubliches, 15 Meter über dem Boden, ohne Fangnetz. Jede Vorführung könnte ihre letzte sein - und genau darauf lauern sensationslüstern und mit fasziniertem Grauen ihre Zuschauer. Doch dann begegnet Hoshiko dem Sohn einer hochrangigen Pure-Politikerin, Ben, der den Zirkus besucht - und verliebt sich in ihn, gegen alle Regeln. Ben begreift erst nach und nach die Realitäten, die hinter seinem komfortablen Leben stehen und wendet sich gegen seine eigene Klasse - für Hoshiko, das Mädchen, das er liebt. Um sie zu retten, begibt er sich in tödliche Gefahr.

Meine Meinung zum Inhalt 

Seit langem hat mich der Klappentext einer Dystopie wieder sehr angesprochen, deshalb musste ich es beim Verlag einfach anfragen. Netterweise wurde mir ein Leseexemplar zur Verfügung gestellt, deshalb kommt hier nun meine Meinung.

Das Buch grundsätzlich hat einen ausgezeichnet guten und flüssigen Schreibstil, sodass ich sehr schnell vorangekommen bin. In sehr kurzen Kapiteln werden Hoshikos und Bens Sichten geschildert.
Durch einen spannenden Prolog, der für mich ausschlaggebend für dieses Buch war, in dem unsere zukünftige Protagonistin Hoshiko auf dem Hochseil tanzt, werden wir in die Geschichte hereingeführt. Kurz darauf lernen wir Ben kennen und kommen nach ca. 90 Einführungsseiten, in denen man mehr über die Welt erfährt,wieder dort an. Ab da nimmt die Geschichte nun seinen Lauf. 

Wie man dem Klappentext entnehmen kann, basiert hier die Grundidee auf einem Zirkus und auf einer ungerechten Welt. Auf der einen Seite haben wir die reichen und wohlangesehenen mit allen Rechten ausgestatteten Pures und auf der anderen die armen und hoffnungslos schuftenden Dregs. Die Dregs gelten als Abschaum der Gesellschaft und werden von den Pures nur verachtet. Sie haben es nicht leicht, sie leben in sehr ärmlichen Verhältnissen, fernab von anderer Gesellschaft. Hoshiko hat es aber als Dreg noch schlimmer erwischt, sie wurde in einen Zirkus verschleppt. In einen Zirkus, der keineswegs normal ist. Die Vorstellungen sind nämlich tödlich. Nie weiß man, ob das nicht die allerletzte Vorstellung wird - und das alles dient nur zur Erheiterung der Pures! Folgt man nicht, wird man bestraft, auf ziemlich brutale Weisen. Ein Leben ist in dieser Welt nichts wert.

Genau diese Brutalität und Dunkelheit haben mich sehr angesprochen. In diesem Buch kommt man bei diesen Dingen nicht zu kurz, auf brutalste Weisen werden die Dregs bestraft und müssen die schlimmsten Dinge in der Manege erleben. Die Hoffnungslosigkeit ist groß...

Doch dann trifft Hoshiko ungünstig auf Ben, der etwas in ihr vom ersten Moment an berührt. Pure und Dreg treffen aufeinander und verändern das Weltbild des jeweils anderen. Obwohl sie es nicht dürfen, verstricken sie sich immer mehr in Lügen und schöpfen nun Hoffnung. Ein kleines Fünkchen Hoffnung, in einer Welt, in der sie Feinde sind und eigentlich niemals zusammen sein dürften...

Charaktere

Schnell merkt man den Unterschied zwischen den beiden. Die arme Hoshiko, die nichts hat außer ihre Zirkusfamilie und Ben, der reiche und priveligierte sechzehnjährige Junge, der noch nichts Schlimmes in der Welt erlebt hat.

Hoshiko ist ein Charakter, der nicht schnell vertraut und seit jungen Jahren einen sehr negativen Blick auf die Welt hat. Sie hat aber auch noch nie etwas Gutes zurückbekommen. Neben all den Hungernöten und Bestrafungen, die sie durchmachen muss, sorgt sie sich unglaublich um ihre Familie. Besonders um zwei Mädchen. Einmal um ihre Mentorin und einmal um ein kleines Mädchen, das für sie wie zu einer Schwester geworden ist. Für die beiden würde sie alles tun und sie machen ihr Leben in diesem Zirkus etwas erträglicher.

Ben dagegen hat diese Zuneigung nie erfahren. Seine Familie liebt ihn nicht und seine Freunde wollen nur mit ihm etwas zu tun haben wegen des Standes seiner Familie. Pures sind wirklich richtige Heuchler. Es ist immer wieder ein Wunder, wie Ben sich in die richtige Richtung entwickeln konnte.

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Während ich sehr von der Geschichte und den Charakteren begeistert war, konnte ich dagegen die Harmonie, die Liebe zwischen den beiden keineswegs nachvollziehen. Leider ging es teilweise zu schnell und war generell nicht richtig ausgearbeitet. Während man die Hoffnungslosigkeit und den Hass sehr gut nachempfinden kann, hatte ich nichts bei der Liebesgeschichte empfunden. Es macht zwar Sinn, dass so gegensätzliche Seiten so zueinander finden, aber ausgearbeitet war diese Sache nicht.

Fazit

Ein Buch, das einen durch Brutalitäten und Hoffnungslosigkeit von einer Welt überzeugen kann, die bisher noch keiner so gelesen hat. Wundervolle Charaktere, die nach und nach mehr Hoffnung finden. Ein Buch an dem ich nichts bemängeln kann außer der schlecht ausgearbeiteten Liebesgeschichte.

Das Ende verschafft mir sehr viel Lust auf den zweiten Band, bei dem ich denke, dass es nun von viel mehr Hoffnung handelt und so eine große Wende geben wird.

Insgesamt vergebe ich 4 von 5 Sternen und gebe hiermit eine große Leseempfehlung raus!


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