Rezension zu "Speed me up"

 



Allgemeines

Titel: Speed me up
Autor: Sarah Saxx
Verlag: Lago
Seitenzahl: 416
Preis: 12,99 / Taschenbuch

Klappentext

Die 22-jährige Brooke Ferguson ist Supercross-Fahrerin und als eine der wenigen Frauen in diesem Sport äußerst erfolgreich. Als sie während eines Rennens auf Matthew Carr trifft, ihren besten Freund aus Kindertagen, knistert es gewaltig zwischen den beiden. Doch der Gedanke an eine Beziehung macht Brooke nervös, und statt Matt in ihr Leben zu lassen, stößt sie ihn von sich und verletzt ihn damit zutiefst. Als ein paar Monate später ein verleumderischer Artikel über Brooke erscheint, gibt es nur einen, der ihr helfen kann: Matt. Kann Brooke ihre Angst überwinden und sich der Liebe öffnen?

Meine Meinung 

Dieses Mal wagt sich Sarah Saxx an Sport: an Supercross - einem aufregenden, aber gefährlichen Motorsport!

Gerade dieses Sportthema hat mich fasziniert, um dieses Buch in die Hand zu nehmen, denn bisher habe ich noch keinen Liebesroman gelesen, der Supercross aufgreift und schon zweimal nicht in Formel 1 Manier! Dank dem Lago-Verlag & Sarah Saxx selbst durfte ich dieses Buch als Rezensionsexemplar lesen, vielen Dank dafür!

Der Sport war für mich persönlich nicht nur originell, sondern auch super spannend und das Beste am Buch. Der Einstieg in das Buch war direkt ein spannendes Rennen, an dem Protagonistin Brooks teilnimmt. Sie selbst möchte sich als eine der wenigen Frauen in diesem Sport beweisen und möglichst weit oben in der Bestenliste mitfahren. Deshalb befinden sich auch noch einige weitere Rennen in dem Buch, bei denen man sich wirklich so fühlt, als wäre man hautnah mit dabei: Die Maschine spürt man unter sich, das Neigen in den Kurven, das Adrenalinrauschen.
Die Sportszenen waren einfach genau das, was ich mir erhofft hatte, was sicherlich auch an Sarah Saxx´ gutem und lebhaftem Schreibstil liegt!

Was mir dagegen nicht so zugesagt hat - und bei New Adult einen sehr großen Teil ausmacht - waren die Hauptcharaktere. Brooks war die treibende Kraft in dem Buch und auf ihr lag der Fokus. Sie selbst hatte starke Ansichten und wollte sich in erster Linie in dem Sport beweisen, da sie es so sieht, dass Frauen in diesem Sport benachteiligt werden und die anderen Fahrer sie wegen ihres Geschlechtes nicht genug respektieren. Um das zu erreichen, stellte sie sich oftmals eher als jungenhaft dar, mit weiterer Kleidung oder einfach ungepflogeneren Manieren. Sie ist ja sozusagen als Frau auch nicht anders als Männer.
Mir kam es aber dementsprechend manchmal so vor, als wollte sie sich selbst als einen jungen Mann verkaufen, der an diesen Rennen teilnimmt und deshalb in die Szene passt, da sie explizit ihre feminine Seite in den Schatten stellt. Ich hätte es einfach noch besser gefunden, wenn sie wirklich auf schöne Kleidung und Schminke und Shoppen und Co. gestanden hätte, dann aber trotzdem hammerhart in den Rennen überzeugt. Denn eine Frau kann meiner Meinung nach beides und muss deshalb wirklich nicht in die männliche Szene fallen.
Außerdem ging es wirklich inhaltlich fast ausschließlich darum, dass Brooks sich beweist und ihr eigenes Ding macht. Und nicht nur muss sie sich in der Szene beweisen, sondern auch ihren Eltern gegenüber, die mit ihrem Berufswunsch nicht zufrieden sind, sie sollte lieber "etwas Anständiges studieren". 
Was ich anfangs an Brooks eigentlich vielversprechend fand, dass sie selbstständig sein will, ihr eigenes Ding durchziehen will und einfach nur glücklich werden will, egal, wie viel sie meistern muss, ging mir später nur auf die Nerven. Aufgrund dessen, dass sie immer ihr Bestes geben will und gerade immer gewinnen möchte, geht Brooks mit ihrer Starrköpfigkeit regelrecht kalt und auch manchmal aggressiv durchs Leben und stößt den ein oder anderen Charakter ganz schön hart von sich. Somit wurde sie mir leider unsympathisch und auch unnahbar, da ich sie einfach nicht mehr verstehen konnte.

Matt war ihr Loveinterest, den sie schon von klein auf kannte. Da sie früher beste Freunde waren, wollen sie, als sie wieder aufeinander treffen, ihre Freundschaft erneut aufleben lassen, allerdings sind die Gefühle, die sie früher füreinander entwickelt haben, nach wie vor zwischen ihnen da und das stärker denn je! Matt möchte gerne Brooks wieder näher kennenlernen, doch sie selbst hat sich hinter einer dicken Mauer verschanzt und möchte niemanden an sich heranlassen.
Da Brooks so eine treibende Kraft in dem Buch war, rückte Matt sehr schnell in den Hintergrund. Obwohl er sympathisch und nett und eigentlich ein echt lieber Kerl war, war er deswegen bis zum Ende blass. 
Und leider konnte ich die Gefühle in dieser Best friend to lovers Romance auch nicht nachvollziehen oder spüren. Matt gibt Brooks so viel von sich, gibt ihr Freiraum, ist aber immer für sie da, doch jedes Mal wenn er sich Brooks etwas nähert, stößt sie ihn weg. Dazu kam, dass ich auch leider keinerlei Chemie zwischen ihnen gefühlt habe und die Liebesgeschichte für mich somit auch wenig überzeugend war.

Obwohl ich die Charaktere, die im Vordergrund waren, nicht mochte, konnten mich die Nebencharaktere wieder überzeugen. Ganz besonders ein Fahrer, um den es auch in Teil 2 gehen wird, hat für mich eine gute Entwicklung schon durchlaufen und auch Brooks Team war so lieb und zuvorkommend, sodass man sie einfach mögen musste.

Schlussendlich möchte ich noch das Ende erwähnen, das mir leider auch nicht zugesagt hat, da es einfach nicht zum restlichen Buch gepasst hat. Die Stimmung wurde plötzlich so positiv und generell schien sich jeder, der vorher irgendwas gegen Brooks und ihre Ansichten hatte, ohne wirklichen Grund zu wandeln. Meiner Meinung nach nur, damit es das perfekte New Adult Ende gibt, das es ja so oft geben muss.

Fazit

Während mich das Sportthema und die Nebencharaktere mich fasziniert und begeistert haben, muss ich leider sagen, dass die beiden Hauptcharaktere, Brooks und Matt, für mich unsympathisch und ungreifbar waren. Sie war mir zu kalt und starrköpfig, er mir zu blass und gutherzig. Schlussendlich waren die beiden für mich zu gegensätzliche Charaktere, bei denen ich keine Chemie gespürt und keine Gefühle empfunden habe. Und gerade das ist es, was für mich New Adult zum großen Teil ausmacht.
Wirklich schade, da ich große Hoffnungen in das Buch hatte und ich die Idee richtig toll fand, da ich friends to lovers Geschichten liebe und das Sportthema einzigartig war, aber schlussendlich war für mich die Umsetzung dieser Geschichte nicht wirklich gelungen. 
Ich vergebe 2,5/5 Sternen.

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